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Eine Gruppe von Kollegen sitzt in einer Sitzecke und unterhält sich.

April 2024: What’s happening?

Warum wir eine Rückbesinnung auf kleine Experimente brauchen …

Endlich haben wir wieder mehr Sonne und wärmere Tage in unseren Breitengraden. Aber es sind weiterhin wirtschaftlich schwierige Zeiten im Vergleich zu früher, auch bei uns in Deutschland und auch in der IT-Branche. So lese ich in diesem Jahr häufiger IT-Blogs, die nach „Boulevard of Broken Dreams“ klingen.

Google erzielt noch immer den weitaus größten Teil seiner Einnahmen mit Werbung und Suche. So sind Erfahrungsberichte darüber, wie Google das Geschäftsmodell bis ins Extrem optimiert hat, nicht überraschend – nachzuvollziehen beispielsweise im Artikel Google made me ruin a perfectly good website (Hacker News Diskussion). Eigentlich sind es seltsame Geschichten, die aber leider allzu vertraut klingen: 

  • vor Werbung überbordende, nutzwertminimierte Webseiten, in denen es schwierig ist, den Inhalt zwischen der Werbung zu finden,
  • KI-assistierte Pseudo-Inhalte, die den Anschein von „mehr“ unterstreichen sollen, um
  • eine intransparente AdSense-Prüfung zu überstehen, als Grundlage für die Monetarisierung.

Kein Wunder also, dass diese Story ein solches Echo erzeugt hat. Kein Wunder auch, dass die Qualität der Google-Suche immer häufiger ein beliebtes Diskussionsthema ist. Ohne den Hintergrund von 

The Man Who Killed Google Search (Hacker News Diskussion) in der Tiefe beurteilen zu können, ist es doch auffällig, wie direkt und hart mit „Corporate“ (in diesem Kontext meist als Schimpfwort benutzt) und dem Management in IT-Konzernen in jüngerer Vergangenheit ins Gericht gegangen wird. Offensichtlich sind die Träume, die viele Menschen innerhalb und außerhalb von Google mit der Vision einer idealen Suche verbunden haben, an der Optimierungsstrategie zerbrochen und führen nun zu Artikeln wie dem weiter oben empfohlenen.

Manche Träume zerbrechen allerdings auch an der fehlenden Nutzbarkeit für Endnutzer:innen, wie hier im Fall der Passkeys (Hacker News Diskussion, Lobste.rs Diskussion) vermutet wird. Corporate-Anforderungen und Endnutzer:innen-Anforderungen müssen eben nicht immer die gleichen Ziele verfolgen. Bei Programmiersprachen wie im Artikel Leaving Rust gamedev after 3 years (Hacker News Diskussion, Lobste.rs Diskussion) gibt es gleichfalls zerbrochene Träume, aber wenigstens sind hier auch eine echte Diskussion und ein vorbildlicher Umgang mit den Kritikpunkten zu finden.

Ich persönlich kann der Schwere dieser Momente entfliehen, wenn ich in den Independent-Bereich schaue. Dort ist es erfrischend zu sehen, wenn sich Lernerfahrungen in unterhaltsame Blogs wie Go or Rust? Just Listen to the Bots verwandeln oder wenn das Team hinter dem Zed Editor im Artikel und zugehörigen Podcast Zed Decoded: Rope & SumTree (Lobste.rs Diskussion) tief in Datenstrukturen abtaucht. Und ich dann meine Medien-Liste um viele interessante Tech-YouTuber mit nerdigen Themen ergänzen kann, ohne immer das große Ganze und die Weltrettung im Auge behalten zu müssen. Schließlich sind auch der Linux-Kernel und git als Hobby-Projekte von Linus Torvalds für eigene Zwecke entstanden und nicht mit einem ganz großen Plan. Vielleicht funktioniert die Rückbesinnung auf die kleinen Experimente manchmal einfach besser und wir müssen das Spielerische und Experimentelle neben all der Konsolidierung und Optimierung in der IT wieder mehr betonen. 

In diesem Sinne fröhliches Suchen und Schmökern!

„Tom sang most of the time, but it was chiefly nonsense, or else perhaps a strange language unknown to the hobbits, an ancient language whose words were mainly those of wonder and delight.“
— The Lord of the Rings, J.R.R. Tolkien.

Stay healthy, stay hungry, stay foolish.

Herzlichst,
Christian Meder

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Christian Meder

Chief Technology Officer