Die Tage werden wieder spürbar länger, die Sonne zeigt sich des Öfteren bei warmen frühlingshaften Temperaturen und die Laune steigt langsam – einhergehend mit einem positiveren Blick auf einen allmählichen Ausstieg aus der Pandemie. Verstärkt wird wieder nach vorne geschaut, und es wird begonnen, über die Lehren aus der Pandemie zu diskutieren.
Erste Wortmeldungen aus dem Lehrer:innenverband denken über digitalen Unterricht als regulären Bestandteil eines zukünftigen Stundenplans nach. Die Diskussionen um die Unübersichtlichkeit von Datenschutzaspekten und Funktionalitäten der vielen verschiedenen Videokonferenz-Plattformen an Schulen kochen hoch.
Dabei ging, selbst in der technischen Community, nahezu komplett unter, dass der wichtige Baustein Web Real-Time Communications (WebRTC) im Januar 2021 nach 10 Jahren als offizieller Standard des W3C verabschiedet wurde. WebRTC ist die Grundlage des weitaus größten Teils aller Videokonferenzen, die über Webbrowser abgewickelt werden. Und WebRTC hat den 10- bis 100-fach erhöhten Datenverkehr im Pandemie-Jahr 2020 erfolgreich bewältigt. Daher ist WebRTC aus meiner Sicht ein sehr erfolgreicher Meilenstein der globalen Zusammenarbeit in der IT Community, über den allerdings kaum jemand spricht.
Besonders schön wird der globale Aspekt in dieser Video-Diskussion zum WebRTC Browser Status 2020 vom Dezember gezeigt. Selbstverständlich sollte eine solche Diskussionsrunde noch diverser sein, aber bereits die firmenübergreifende globale Zusammenarbeit und die unterschiedlichen Akzente der Sprecher [sic!] sind Beispiele für ein Zusammenarbeitsmodell, welches eine wegweisende Erkenntnis aus 2020 bleiben sollte.
Wer noch etwas tiefer in den Stand und die Roadmap von WebRTC einsteigen möchte, sollte sich das Google WebRTC Project Update anschauen und dieses sehr technische Interview mit dem W3C Chair von WebRTC lesen.
Stay healthy, stay hungry, stay foolish.
Herzlichst,
Christian Meder