Dieser Tage wird es kalt und dunkel in unseren Gefilden. Neben zahlreichen schmerzhaften Nachrichten aus aller Welt bekam die Tech-Welt einen eigenen News-Ticker für das Drama rund um OpenAI. Über viele Hintergrundinformationen lässt sich nur spekulieren – was ich hier nicht tun möchte –, aber es gibt auch einige vielgelesene Fakten-Zusammenfassungen zu den Vorgängen bei OpenAI.
Viel gelesen und diskutiert wurden ebenfalls die warnenden Worte eines ehemaligen, langjährigen Google-Mitarbeiters zum Zustand der einst gepriesenen Unternehmenskultur. Abgerundet wird der Leseeindruck durch eine Betrachtung im “New Yorker“ über das KI-verursachte Ende der Programmierkunst und die Schwierigkeiten von Teams in der Return-to-Office-Ära. Wer nicht leicht zu beeindrucken ist, kann noch diesen sprachlich direkten NSFW Rant über die Kommerzialisierung von Tech Work zum Lesestoff hinzunehmen.
Was ist nun all diesen verschiedenen Texten und Diskussionen gemeinsam? Es dreht sich zwar alles um den Tech-Bereich, aber häufig eben nicht um die Technologien. Stattdessen sind es im Kern die Menschen in der IT: egal ob beim Drama rund um Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeitende bei OpenAI, bei der Unternehmenskultur von Google, in den Offices der Tech-Unternehmen oder bei der Integration von KI in unseren Arbeitsalltag.
Technologie ist People Business, und diese menschliche Seite liefert oft einen sehr interessanten und nicht selten positiven Blickwinkel auf die Tech-Szene: so etwa Andrej Karpathys (OpenAI) einstündige Einführung in Large Language Models (LLMs), die bereits mehr als eine halbe Million Aufrufe auf YouTube hat, oder der Einblick in die Arbeitsweise des sehr bekannten Tech-YouTubers Marques Brownlee (MKBHD) oder die Geschichte der Right-to-Repair-Bewegung.
Passend zur besinnlichen Jahreszeit bietet es sich dann an, über die Software, für die wir dankbar sind, nachzudenken und in die Gesichter von Open Source zu blicken. Die menschliche Seite wird noch eine lange Zeit die interessanten Facetten in der IT liefern, wie James Somers im “New Yorker“ schön zusammenfasst: “Computing is not yet overcome. … A friend of mine has called this A.I. moment ‘the revenge of the so-so programmer.’ As coding per se begins to matter less, maybe softer skills will shine.“
„‘My dear Frodo!’ exclaimed Gandalf. ‘Hobbits really are amazing creatures, as I have said before. You can learn all that there is to know about their ways in a month, and yet after a hundred years they can still surprise you at a pinch.’ “
— The Lord of the Rings, J.R.R. Tolkien.
Stay healthy, stay hungry, stay foolish.
Herzlichst,
Christian Meder