Die Tage werden spürbar kürzer und viele von uns treffen derzeit wieder Menschen persönlich, mit denen wir mehr als 1,5 Jahre nicht im gleichen Raum saßen. Dabei kommen oft eine ganze Menge Gefühle zusammen: Vorfreude, Spannung, Nervosität, Erleichterung, von spürbarer Distanz zu wiederkehrender Vertrautheit usw. Dieses soziale Herantasten gerade im wirtschaftlichen Umfeld ist spannend mitzuempfinden.
In der IT sind die Auswirkungen der Pandemie natürlich weiterhin ein Thema. Wurde die ständige, universelle Verfügbarkeit von Chips in der beginnenden Internet-of-Things-Diskussion vor mehreren Jahren immer als gegeben vorausgesetzt, so lernen wir derzeit schmerzhaft, dass dem aktuell nicht so ist. Insbesondere die Autobauer bekommen dies zu spüren: „Because of a 50-cent chip, we are unable to build a car that sells for $50,000.“
Warum Deutschland, eines der reichsten Länder der EU, im Bereich der digitalen Transformation regelmäßig so weit hinten liegt und nach wie vor Faxgeräte als Kommunikationskanal einsetzt, ist ebenfalls eine Frage, die stärker in den Vordergrund gerückt wird.
Da kommt es gerade recht, dass Chet Haase aus Googles Android Team die frühe Phase der heutigen Android-Erfolgsgeschichte recherchiert und zu einem sehr unterhaltsamen Buch verarbeitet hat. Chet stellt hierbei die beteiligten Personen in den Mittelpunkt und schlussfolgert, dass neben einer Portion Glück in puncto des richtigen Zeitpunkts die Menschen die wichtigste Rolle spielen: „And it’s about my favorite aspect of working in this field: the people who make all of it happen.“
Das erinnert mich dann schnell an das Agile Manifest mit „Individuals and interactions over processes and tools“ und „Responding to change over following a plan“. Es sind die Menschen und nicht die Technologien, die auf Veränderungen reagieren können. Im Automobilbau und in der digitalen Transformation in Deutschland müssen wir uns hierauf stärker besinnen.
„Nothing ever exists entirely alone. Everything is in relation to everything else.“– Buddha
Stay healthy, stay hungry, stay foolish.
Herzlichst,
Christian Meder