Aktionärsidentifikation nach SRD II Implementierung einer deutschen Plattform für Aktionärsidentifikation nach SRD II
Etwa jede:r sechste Deutsche investiert in Aktien, Fonds oder ähnliche Anlagen. Allein von 2019 auf 2020 ist die Anzahl der Aktionär:innen um fast 30 Prozent gestiegen. Wenn Unternehmen herausfinden wollen, wer ihre Aktien hält, blieb ihnen bisher nur der Weg über die einzelnen Banken. Jede Bank musste kontaktiert und die Informationen konsolidiert werden. Die Plattform für Aktionärsidentifikation unseres Kunden will dieses Verfahren drastisch vereinfachen.
Mit Hilfe von inovex wurde die Plattform erfolgreich digitalisiert und zukunftsfähig gemacht. Damit ist ein zentrales Instrument für börsennotierte Unternehmen entstanden, das es ihnen ermöglicht, relevante Informationen zu ihren Aktionär:innen einzuholen und sie zusätzlich mittels „Corporate Actions“ zu kontaktieren.
Die Vision: Eine Plattform, alle Informationen
Für deutsche Unternehmen, die nachvollziehen wollen, wie viele Aktionär:innen welche Anteile an ihrem Unternehmen halten, war dieser Prozess bisher nur unter großem finanziellem und organisatorischem Aufwand möglich. Große Unternehmen haben nicht selten mehrere Hunderttausend Aktionär:innen. Diese halten ihre Anteile wiederum über eine Vielzahl von Intermediären wie Banken oder Trading-Plattformen. Bisher bedeutete eine Abfrage aller Shareholder daher, mit jedem Intermediär Kontakt aufzunehmen und die Informationen abzufragen. Dass die Banken und Plattformen teils hintereinander geschaltet sind und jeweils nur den nächsten Kontakt in der Kette kennen, erschwert den Prozess. Deshalb ist auf diesem Weg Informationsverlust nicht immer zu vermeiden.
Die Plattform unseres Kunden erleichtert diesen Prozess um ein Vielfaches und macht ihn zuverlässiger. Über sie lassen sich die Informationen durch das SWIFT-Netzwerk automatisiert abrufen, konsolidieren und nutzungsgerecht aufbereiten.
Integration neuer Technologien in die Lösung und die Organisation
Bei der Entwicklung der Plattform war die Datensicherheit ein zentraler Faktor. Aus diesem Grund haben Security-Expert:innen von inovex die Entwicklung begleitet. Dadurch ist ein System entstanden, das datenschutzkonform und sicher die sensiblen Daten aufbereitet.
Für die neue agile Organisation wurden gleich mehrere Systeme zur Organisation, Dokumentation und Entwicklung bereitgestellt und etabliert. Neben Jira für die Projektorganisation und Confluence als Wiki für den Projektfortschritt, entwickelte inovex das Projekt in der eigenen Serverumgebung.
Für das Backend wurde ein Microservice-Ansatz unter Einsatz von Spring Boot und Kotlin verfolgt. Somit ist sichergestellt, dass das System skalierbar bleibt und zukunftssicher ist.
Durch seinen ganzheitlichen Ansatz konnte inovex das Projekt vollumfänglich betreuen – von der methodischen Projektorganisation über die Beratung zur optimalen Infrastruktur sowie die Entwicklung von Frontend und Backend bis hin zum Design von UI/UX.
Agile Entwicklung
Bei der Entwicklung der Plattform war es für den Auftraggeber wichtig, agil vorzugehen und so flexibel neue Ideen einbringen zu können. Zu diesem Zweck hat inovex die Projektmitwirkenden in Workshops als Product Owner weitergebildet und damit enger ins Projekt eingebunden. So war die Möglichkeit gegeben, die Entwicklung der Plattform noch besser mitzugestalten.
In einem zweitägigen Workshop zum User Story Mapping hat inovex zuerst ermittelt, welche Features die Plattform benötigt und wie sie die wichtigsten Informationen übersichtlich und einfach abrufbar macht. Mittels agiler Vorgehensweise wurde daraufhin im ersten Sprint eine neue Webapplikation erstellt. Anschließend wurden die vorher identifizierten Features zusätzlich auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüft und anschließend bearbeitet.
Auch wenn der Auftraggeber bis zu diesem Projekt noch nicht agil gearbeitet hat, bestand die Bereitschaft, die eigenen Arbeitsmuster zu durchbrechen. So wurde durch die enge Zusammenarbeit das nötige Vertrauen aufgebaut. Der Erfolg des Projekts hing im Wesentlichen von der transparenten und partnerschaftlichen Beziehung zwischen inovex und unserem Kunden ab, die stets auf Augenhöhe stattgefunden hat.
Die Plattform ist für unsere Kunden derart intuitiv nutzbar, dass sie im Ergebnis als ein hervorragendes Produkt wahrgenommen wird, das sich am Markt etabliert und bereits frühzeitig internationales Interesse geweckt hat. Folgende Faktoren haben dafür eine wichtige Rolle gespielt: die komplexe Analyse und Umsetzung im Hintergrund, die Betrachtung der bestmöglichen Einbeziehung der Anforderungen aller Stakeholder und gleichzeitig die coronabedingte Anpassung der Arbeitswelt des gesamten Teams.
Product Owner, inovexDie neue Plattformlösung
Die Plattform bietet börsennotierten Unternehmen nicht nur die Möglichkeit, ihre Aktionär:innen zu ermitteln und zu clustern. Sie sind außerdem in der Lage, sie zu kontaktieren.
Der Datentransfer findet über das gesicherte SWIFT-Netzwerk statt. Hierüber laufen die Anfragen an die Banken, die ihre Antworten an die Plattform über denselben Weg zurückspielen. Daraufhin werden die Daten in der Plattform aufbereitet und bereinigt. Im Ergebnis sind beispielsweise Aktionär:innen konsolidiert, die über mehrere Banken oder Plattformen Aktien desselben Unternehmens halten. Zusätzlich lassen sich unterschiedliche Reports erstellen, wie zum Beispiel die Ausgabe der Top10-Aktionär:innen. Hier können Unternehmen einsehen, aus welchen Branchen und Ländern ihre größten Anteilseigner:innen kommen und welche Banken sie primär nutzen.
Zudem lassen sich mit dem Corporate Actions Feature der Plattform Mitteilungen über die Banken der Verwahrkette an die Aktionär:innen versenden – sei es zum Beispiel die Terminbenachrichtigung zu einer anstehenden Hauptversammlung oder Informationen zu einer Dividendenausschüttung.
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